Sonntag, 29. September 2023: Tag 40 hielt dann eine kleine Überraschung bereit, also für Ralfi, weil ich die Unterkunft gebucht hatte und schon Bescheid wusste. Trotzdem war auch ich gespannt: Wir wanderten zum Castel Pergine und übernachteten in einer alten Burg. Die Szenerie war wunderschön, die Aussicht traumhaft.
Besondere Nacht
Ich liebe historische Orte, obwohl ich Prachtbauten grundsätzlich ablehne, weil dafür zu viele Menschen leiden mussten. Was mir an der Burg hier in Pergine aber gefallen hat: Vor ein paar Jahren wechselte sie den Besitzer und wird seither von einer gemeinnützigen Stiftung betrieben, die von verschiedenen Parteien wie etwa Bewohnern der Stadt Pergine und der Provinz Trentino gegründet worden ist.
Am nächsten Tag ließen wir es etwas lockerer angehen und wanderten nur bis nach Levico Terme, wobei wir einen Stopp am Levico See einlegten. Wow, die Farbe des Wassers war echt super beeindruckend. Eigentlich wollte ich einen Pausetag in Levico einlegen, aber ich habe mich doch entschieden, weiterzuwandern. Das blieb dann auch bis zum Ende in Verona so: Wir hatten in den letzten zwei Wochen keinen einzigen Tage Ruhe vom Wandern.
Auch wenn Tag 43 entsprechend ruhig ablief, weil wir nur etwa drei Stunden wanderten, war der darauffolgende Tag trotzdem anstrengend. Unser Weg führte uns erst durch sehr urbanes Gelände, bis wir in ein erstaunlich wildes Tag einbogen. Entlang eines zu Beginn noch gezähmten Baches liefen wir bis in den letzten Winkel des Tals, um dann supersteil einen Bergwald hinaufzusteigen. Oben angekommen, wurde die Landschaft wieder lieblicher. Wir legten einen Stopp in einem sehr gemütlichen Restaurant mit Biergarten ein und liefen dann die restlichen Stunden bis nach San Sebastiano weiter.
Weiter ging es nach Rovereto, also schon richtig nah ran an den Gardasee. Zu Beginn hatte ich wirklich gar keine Lust, überhaupt zu wandern. Schon nach den ersten Kilometern legte ich mich in eine Hängematte auf einem Spielplatz und sonnte mich. Dann legte ich noch einen Stopp in einem Café ein, was sich nachträglich als sehr klug erwies. Denn auf dem restlichen Weg kamen wir an keiner Einkehrmöglichkeit mehr vorbei. Meine Lust auf Cola, neben Holunderschorle ein wichtiges Trail-Getränk für mich, war unermesslich, als wir am früher Abend endlich ankamen. Die Wanderung durch das Tal hinunter in die Stadt war aber extrem schön!