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Alpenüberquerung mit Hund: Die Hintergründe

Nadine Regel
Nadine Regel

Nun bin ich schon einige Tage unterwegs und verrate euch mal, was genau ich eigentlich geplant habe, wie die Alpenüberquerung abläuft, welche Regeln ich uns auferlegt habe und wie flexibel wir mit diesen umgehen.

Ralfi geht immer vor

Und das nicht nur im eigentlichen Sinne, weil er gerne der Erste sein will. Auch was die Planung und Umplanung unserer Alpenüberquerung angeht, hat Ralfi immer oberste Priorität. Er gibt das Tempo vor, die Distanzen, die Unterkünfte und die Schwierigkeit der Wege. Da wir beide noch nie solange am Stück zu Fuß unterwegs waren, passe ich die Route entsprechend an, wenn ich merke, dass es so nicht geht. Zudem habe ich die Alpenüberquerung grundsätzlich ohne Zelt geplant, sodass wir unterwegs in Hütten, Hotels und Pensionen übernachten. Einerseits wollte ich damit Gepäck sparen, andererseits ist mir das als erste große Tour mit Hund lieber, weil ich fixe Etappen habe. Nur in Bayern musste ich jetzt zwei Nächte auf dem Zeltplatz einplanen, weil ich keine Alternative hatte.

Produkttests

Wie ihr wahrscheinlich wisst, bin ich Freiberuflerin und arbeite auch sehr gerne von unterwegs. Da ich auch als Freelance-Redakteurin für das outdoor-Magazin, ein Ausrüstungsspezialist, arbeite, teste ich auf meiner Alpenüberquerung auch Produkte. Viele der Ausrüstungsgegenstände, die ich bei mir habe, habe ich für Tests zur Verfügung gestellt bekommen. Ich beschäftige mich sehr gerne mit Ausrüstung und habe versucht, mein Gepäck so effizient wie möglich zu gestalten. Alles, was ich dabei habe, ist handverlesen.

Gepäck für zwei

Logisch, wir sind zu zweit unterwegs, entsprechend trage ich Ausrüstung für uns beide durch die Gegend. Da ich ausschließlich auf Hütten, in Hotels oder auf Campingplätzen übernachte, muss ich für mich keine Verpflegung tragen. Dafür aber für Ralfi. Außerdem habe ich eine Hundedecke für ihn dabei, einen Maulkorb, ein Erste-Hilfe-Set, Extra-Wasser, einen Napf und vieles mehr. Das summiert sich. An unserem ersten Pausentag am 22. August miste ich nochmal meinen Rucksack aus und lasse ein paar Sachen zurück. Zum Thema Ausrüstung werde ich hier noch mehr berichten.

Ohne Dogmatismus

Eigentlich bin ich ein Ganz-oder-Gar-Nicht-Mensch, was Kompromisse recht schwierig werden lässt. Aber die ersten Tage auf der Alpenüberquerung haben mir schon gezeigt, dass das dieses Mal nicht geht. Ich muss von meinem Plan abweichen, auch mal Zwischentransport verwenden, wenn es die Situation verlangt. An die Regel, wirklich jeden einzelnen Millimeter zu Fuß zurückzulegen, kann ich mich nicht halten. Und das ist auch ok. Aktuell ist es so heiß in Bayern, dass wir schon abgekürzt haben: Die Strecke von Iffeldorf nach Benediktbeuern haben wir uns von unserer Airbnb-Hostin mit dem Auto fahren lassen (etwa zehn Kilometer). Stundenlang auf gerader, flacher Strecke zu gehen, ohne Schatten, bei sengender Hitze, das wollte ich uns nicht wieder antun. Ich finde, solange ich offen damit umgehe, ist es absolut legitim.

Mein erstes Buchprojekt

Was mich ganz besonders freut: Ich recherchiere unterwegs nicht nur für Magazinreportagen, sondern auch für mein erstes eigenes Buch. Ich habe schon einen Verlag, der das Buch verlegen möchte. Nun muss ich aber erst einmal über die Alpen bis nach Verona wandern. Ich freue mich sehr auf die vielen spannenden Begegnungen. Das bedeutet aber auch, dass ich auf meinem Blog und Insta-Kanal nicht jedes Detail zuvor verraten werde. Ein wenig (seeeehr viel) Spannung möchte ich für das Buch über die Alpenüberquerung mit Hund aufheben. Danke für euer Verständnis.

Vielen Dank für euer Interesse! Liebe Grüße, Ralfi und Nadine