Sonntag, 20.8.2023: Der dritte Tag unserer Alpenüberquerung ist gerade angebrochen und ich nutze die Zeit, einen ersten Blogeintrag von unterwegs zu schreiben. Auch heute soll es wieder richtig sonnig werden und mit mehr als 30 Grad sehr warm.
Heiße Pfoten und Sohlen
Am Freitag sind wir in München gestartet und haben noch nicht viele Höhenmeter überwunden, dafür aber schon 44 Distanzkilometer. Meine Fußsohlen haben am Abend des ersten Tages sehr gebrannt, gestern war es schon deutlich besser, was auch daran lag, dass der Untergrund nur auf wenigen Abschnitten aus Asphalt bestand.
Am ersten Tag ging es von der Münchner Innenstadt am Marienplatz los an die Isar. Wir sind auf unserer liebsten Gassistrecke entlanggewandert und haben uns sehr wohl gefühlt. Ralfi konnte sich immer wieder im Wasser erfrischen. Beide haben wir bei der Hitze einen sehr hohen Flüssigkeitsbedarf. Meine eineinhalb Liter aus der Trinkblase waren schon nach Dreiviertel der Strecke leer. Für Ralfi trage ich immer mindestens einen Liter zusätzlich bei mir, obwohl wir vor allem an und oberhalb der Isar immer wieder auf Brunnen treffen.
Am zweiten Tag sind wir in Hohenschäftlarn gestartet. Es ging durch Buchenwälder, wilde Naturschutzgebiete, Auenlandenschaften entlang von Bächen, der Isar und Loisach. Was bei der Hitze sehr angenehm war: Die ersten 14 Kilometer verliefen im Schatten. Die restlichen Kilometer dann aber leider in brütender Hitze auf Kieswegen und geteerten Straßen. Wir mussten immer wieder Trinkpausen einlegen.
Aber es hat sich gelohnt. Nach 21 Kilometern kamen wir am Schlossgut Oberambach bei Münsing an, wo wir auf Einladung eine schöne Nacht verbrachten. Was mir hier besonders gut gefällt: Es ist absolut ruhig, die Gebäude sind von Wald und Wiesen umgeben, und das Gut ist ein Demeterhof, das heißt, sie bauen hier ihr Bio-Gemüse und -Obst selbst an. Zugegeben, der Standard hier ist sehr hoch und bleibt sicher eine Ausnahme auf meiner Alpenüberquerung. Nach den Strapazen der vergangenen Wochen tut es aber sehr gut, sich etwas zu gönnen.
Da das Hotel auf der Ostseite des Starnberger Sees liegt, haben wir vom Grundstück den Sonnenuntergang über dem See beobachten können. Gästen steht auch ein eigener Badeplatz am Ufer zur Verfügung. Die zehn Minuten Fußweg waren aber gestern Abend nicht mehr drin. Nach einem langen Wandertag tausche ich meine Bergschuhe mit Flipflops aus, trotzdem wollen meine Beine und Füße nur noch entspannen.
Heute, also an Tag drei unserer Alpenüberquerung, springe ich nach dem Frühstück erst mal in den Starnberger See. Dann geht es weiter Richtung Iffeldorf. Wir entscheiden spontan, ob wir knapp sechs Kilometer mit dem Schiff abkürzen. Mit Hinblick auf das, was wir alles noch vorhaben, sicher keine schlechte Idee. Und wir beide lieben es, auf dem Wasser unterwegs zu sein. Vielen Dank, dass ihr uns folgt. Liebe Grüße und bis bald, Ralfi und Nadine