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Wandern mit Hund: Umgang mit Kühen und Weidetieren

Nadine Regel
Nadine Regel

Sonntag, 30.06.2024: Hunde und Weidetiere, das kann richtig Probleme verursachen. Kühe identifizieren Hunde manchmal als Gefahr, vor allem wenn sie Kälber in der Herde haben. Ein paar Tipps für das richtige Verhalten auf der Alm.

Aufgepasst: Hund und Weidetiere

Mit Weidevieh sollte man immer rechnen. Wenn eine Alm in der Nähe ist, dann gibt es sehr wahrscheinlich auch Kühe. Und das ist ja auch gut so. Wer kann sich schon unsere Alpenlandschaft ohne Alm, Kuh und Kaiserschmarren vorstellen? Wichtig ist ein respektvoller Umgang miteinander, damit die herrliche Kulturlandschaft erhalten bleiben kann. Vor allem Mutterkühe haben einen ausgeprägten Schutzinstinkt und können Wander:innen mit Hund gefährlich werden. Hunde sind immerhin direkten Nachfahren des Wolfes und die bedeuten Gefahr für Kälbchen.

Wer auf Nummer sicher gehen will, ruft bei der Alm an und informiert sich, ob Mutterkühe gehalten werden. Auskunft kann auch der Tourismusverband geben. Erst kürzlich gab es wieder eine tödliche Kuhattacke. Die Gefahr ist real und jeder und jede kann durch eigenverantwortliches Verhalten einen Beitrag leisten, Unfälle zu vermeiden. Ein grundsätzliches Anliegen: Behaltet euren Hund an der Leine, um Übergriffe auf Weide- und Wildtiere zu vermeiden, andere Menschen nicht zu verunsichern und um objektive Gefahren wie vom Hund ausgelösten Steinschlag zu vermeiden. Auch für den Hund ist es sicherer, wenn er vor allem in schwierigem Gelände an der Leine geführt wird.

Grundsätzliche Tipps:

  • Auf befestigten Wegen bleiben.

  • Den Hund an die kurze Leine nehmen und an der kuhabgewandten Seite führen.

  • Aggressives Verhalten/Bellen unterbinden.

  • Hunde vorab an Kühe gewöhnen, also mal an Weiden stehen bleiben und den Hund die Nähe der Tiere aushalten lassen.

  • Wenn nötig und möglich, Kühe in großem Bogen umgehen.

  • Wenn die Kühe liegen, wiederkäuen und einen nicht beachten, droht weniger Gefahr. Trotzdem vorsichtig sein!
  • Weidesaison ist in der Regel von Mitte Mai bis Mitte September.

  • Mutterkühe verteidigen ihre Kälbchen, für sie bedeutet ein Hund Gefahr, weil sie ihn mit Wölfen in Verbindung bringen. Milchkühe sind eher an den Menschen gewöhnt und tendenziell entspannter. Jungtiere sind neugierig und auch mit Vorsicht zu genießen.
  • Kühe haben eingeschränktes Sichtfeld und sind deswegen schreckhaft. Frühzeitig zu erkennen geben. Kuh nicht den Rücken zuwenden.
  • Kühe nicht mit dem Blick fixieren, Verhalten aber im Blick behalten. Auf Drohgebärden wie das Senken des Kopfes, Scharren, Brüllen oder Schnauben achten.

  • Falls der Weg über eine Weide führt und keinerlei Ausweichmöglichkeit bestehen, im Zweifel umkehren oder eine andere Route wählen.
  • Wenn Kühe aggressiv reagieren und sich einem nähern, den Hund ableinen bzw. ganz akut die Leine loslassen, damit der Hund sich eigenständig in Sicherheit bringen kann. Das lenkt auch die Aufmerksamkeit vom Menschen weg.

  • Den Hund nicht auf den Arm nehmen.

 

Wer diese Tipps beherzigt, kann die Zeit mit Hund in den Bergen sehr genießen. Also schön aufpassen und viel Spaß!