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Alpenüberquerung mit Hund: Lago di Garda

Nadine Regel
Nadine Regel

Mittwoch, 4. Oktober 2023: Kurzfristig baute ich einen Abstecher zum Gardasee in meine Route ein. Auf dem E5, auf dem ich eigentlich bis nach Verona weiterwandern wollte, hatte ich Schwierigkeiten, geeignete Unterkünfte für Ralfi und mich zu finden. Also ging es an Tag 46 von Rovereto zum Refugio Granziani. 

Kulturschock am Lago

Die ersten Meter überbrückten wir mit dem Bus, weil wir sonst an dem Tag mehr als 2000 Höhenmeter hätten überwinden müssen. Dafür waren wir beide aber zu erschöpft. Trotzdem blieben mehr als 1500 Aufstiegsmeter übrig, was auch gereicht hat, um am Ende sehr glücklich gewesen zu sein, an unserer Hütte angekommen zu sein. Den Gardasee sahen wir von hier aus noch nicht, aber der Sonnenaufgang am Morgen war wunderschön.

 

Am nächsten Tag erblickten wir endlich den Gardasee. Ich wählte extra den Gratweg Richtung Monte Baldo, weil ich von oben auf den liebsten Urlaubsort der Münchner blicken wollte. Das hat sich gelohnt! Doch je näher ich der Bergstation der Seilbahn kam, umso unwohler fühlte ich mich. Die Zivilisation überwältigte mich. Aufgrund einer Schlechtwettervorhersage (also Gewitter und Regen) setzten wir unseren Weg nicht über den Gratweg bis zum Rifugio Telegrafo zurück, sondern fuhren mit der Bahn zum See ab. In Malcesine wollte ich noch fix Mittag essen, bevor ab 14.30 Uhr wieder alle Restaurants ihre Küchen schlossen. Als ich im Ort ankam, bin ich fast aus den Latschen gekippt. Viel zu viele Menschen, Trubel, Verkehr.

Am nächsten Tag wanderten wir nach San Zeno di Montagna. Es war extrem schwül, das angekündigte Gewitter blieb aber aus. Ich ärgerte mich zwar ein wenig, dass wir nicht oben entlanggegangen sind, aber gleichzeitig war ich auch sehr froh, weil ich sehr kaputt war. Auch Ralfi war müde und hatte an seinen Beinchen kleine Quaddeln, wahrscheinlich eine allergische Reaktion auf Gräser. Langsam machte sich ein Gefühl in mir breit, dass ich endlich in Verona ankommen wollte. Am nächsten Tag ging es dann weiter zu unserem letzten Übernachtungsstopp auf unserer Tour in Cavaion Veronese.

Blick von San Zeno auf den See.
Schöne Zypressen am Wegesrand.