Donnerstag, 9. November 2023: Nach mehr als acht Jahren bin ich endlich wieder an meinen Sehnsuchtsort Patagonien zurückgekehrt. Dieses Mal bin ich auf Recherchereise unterwegs und erlebe die Region auf eine ganz neue Weise.
Einmal Patagonien, immer Patagonien
Kein Ort auf der Welt hat mich so nachhaltig in seinen Bann gezogen wie Patagonien. Die Region erstreckt sich über die Südspitze Südamerikas und umfasst die Gebiete südlich der Flüsse Río Colorado in Argentinien und Río Bío Bío in Chile. Im Jahr 2015 bin ich mit meinem damaligen Freund von Valparaíso in Chile bis hinunter nach Ushuaia in Argentinien getrampt. Unterwegs haben wir meist gezeltet und sind immer wieder in die Nationalparks entlang der Carretera Austral zum Trekken abgebogen.
Dieses Mal bin ich für Recherchen zurückgekehrt. Los ging es in Buenos Aires, wo ich eine Tangoshow besuchte und eine sehr ausgiebige Stadtführung unternahm. Obwohl es Argentiniens Wirtschaft schon seit Jahren nicht gut geht, ist die Hauptstadt gut erhalten und gepflegt. Überall sprießen Blumen, besonders beeindruckt haben mich die vielen exotischen Bäume aus allen Landesteilen, die überall in der Stadt Schatten spenden.
Zeitgleich fanden zwei Großveranstaltungen statt: der Christopher Street Day Buenos Aires und ein wichtiges Fußballspiel des Club Atlético Boca Juniors, dem populärstem Fußballclub des Landes. Der Trubel war entsprechend groß. Laut unserer Stadtführerin Gabriela sei so viel Party aber nicht wirklich repräsentativ für Buenos Aires. Ich fand es toll, zumal ich wusste, dass ich danach wieder die Stille in der Natur genießen kann. Denn einen Tag später ging es weiter nach El Chaltén.
Zurück nach El Chaltén zu fahren, fühlte sich an wie Heimkommen. Im Bus ging es bei schönstem Sonnenschein Richtung Nationalpark Los Glaciares, wo sich die wohl ikonischsten Berge der Welt befinden: Fitz Roy und Cerro Torre. Bei meinem ersten Besuch überquerten Ben und ich einen Teil des Südlichen Patagonischen Eisfelds und marschierten am Circo de los Altares vorbei – im wahrsten Sinne ein Altar der Bergliebe, weil sich hier die Granitmonolithen in einem Halbkreis aufreihen. Da kann man als Naturmensch nur auf die Knie gehen vor Glück. Dieses Mal unternahm ich Tagestouren (und keine Trekkings wie damals) zu anderen Aussichtspunkten auf die Traumpanoramen der Region.
Nach einem Zwischenstopp am Perito-Moreno-Gletscher, einem der größten Auslassgletscher des Südlichen Patagonischen Eisfeldes, fuhren wir weiter in einen der wohl bekanntesten Nationalparks der Welt, den Torres del Paine im Nachbarland Chile. Dies war mein erster Besuch der Region, weil ich schon damals 2015 etwas Angst vor den Touristenmassen hatte. Ganz unbegründet war dieses Gefühl nicht, weil bereits zum Anfang der Saison im November viel auf den Wanderwegen los war. Aber trotzdem ist der Park unbedingt einen Besuch wert.
Aber erst mal Bilder vom Gletscher, der natürlich absolut spektakulär aussah. Auf einer Bootsfahrt konnte ich auch einen frisch aus dem Wasser gefischten Eiswürfel in den Händen halten. Wenn ich mir heute so die Bilder angucke, haut es mich wieder fast um. Wie schön kann Natur eigentlich sein!? Unvorstellbar, dass es das Eisfeld und die Gletscher irgendwann nicht mehr geben wird.
Und nun noch ein Eindruck vom Nationalpark Torres del Paine. In den Park kommt man nur mit Genehmigung, Übernachtungsmöglichkeiten sind rar und sehr teuer, selbst die Trekkings inklusive Zeltplätze sind nur im Voraus buchbar. Spontan geht hier eigentlich gar nichts. Dadurch ist dieser Park viel exklusiver als die Gegend rund um El Chaltén, was mir nicht so gefällt. Das nimmt so ein wenig das Dirtbag-Feeling, das ich mit Patagonien verbinde. Aber anders bekommt man die schieren Massen wohl auch nicht in den Griff. Im Grunde geht es in erster Linie darum, die Natur zu erhalten, was auch mir extrem am Herzen liegt. Also, hier nun ein paar Impressionen.
Natürlich habe ich noch so viel mehr über meine Reise zu erzählen, aber ich schreibe noch mindestens zwei Geschichten darüber für diverse Magazine. Entsprechend behalte ich noch ein paar Anekdoten für mich, um sie dann später in herrlicher Aufmachung mit euch zu teilen. An zwei Tagen hatte ich nämlich auch lokale Fotografen dabei. Stay tuned!
Wirf gerne auch einen Blick auf meine Instagram-Seite. Da habe ich meine Reise auch dokumentiert.