Dienstag, 12. September 2023: Nun bin ich lange nicht dazugekommen, einen Beitrag zu schreiben. Ich setze bei Tag 25 an, obwohl heute schon Tag 39 meiner Alpenüberquerung ist. Für eine Recherche habe ich einen Abstecher zum Naturpark Fanes-Sennes-Prag unternommen.
Dolomiten wieder ganz anders
Eigentlich verrückt, wie vielseitig diese Dolomiten sind – und dass man in den Sozialen Medien oft die Drei Zinnen und den Pragser Wildsee präsentiert bekommt. Aber natürlich gibt es noch so viel mehr zu entdecken. Zum Beispiel den Naturpark Fanes-Sennes-Prags und das Gardertal in Alta Badia.Ralfi und ich haben drei Tage in St. Kassian und La Villa verbracht, sind tief in die Ladinische Kultur eingetaucht und haben eine schöne und lange Wanderung durch den Naturpark unternommen.
Los ging es an der Capanna Alpina in der Nähe von St. Kassian. Dann wanderten wir die ersten und fast einzigen Höhenmeter (etwa 500) der Tour nach oben, bis wir auf der Fanes-Ebene ankamen. In den Fanes-Sennes-Prags führt keine Seilbahn, eine Wanderung hier muss man sich komplett selbst erarbeiten. Der Naturpark ist unglaublich ruhig, von außen dringt nichts hinein, auch kein lautes Grölen der Motorräder und Rennwägen. Die hohen Felswände schirmen dieses Naturidyll mit zahlreichen Bächen, viel Grün und Geröll komplett von der Zivilisation außen ab.
Eingekehrt sind wir in der Lavarellahütte, auf der auch eine Brauerei betrieben wird. Obwohl ich keinen Alkohol trinke, habe ich mir ein selbstgebrautes Weißbier bestellt. Ich wollte es zumindest probiert haben – und es war echt lecker. Dazu gab es wie bis dahin auf jeder Hütte Bratkartoffeln und Spiegelei. Das ist mein Alpenüberquerungsessen. Später ging es über Karstgelände und Lärchenwald wieder einige Höhenmeter nach unten, bis wir Pederü erreicht haben. Von dort kann man den Bus zum Beispiel nach St. Virgil nehmen – ebenso ein wunderschöner Ort im Gardertal. Mehr Details gibt es dann in meiner Reportage für das outdoor-Magazin nächstes Jahr.