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Guter Einstieg ins Weitwandern: Via Alpina in der Schweiz mit Hund

Nadine Regel
Nadine Regel
Via Alpina Schweiz mit Hund

Im August 2025 waren Ralfi und ich auf der Schweizer Via Alpina unterwegs. Die Landschaft war spektakulär, die Wege überraschend gut machbar und die Hitze manchmal die größte Herausforderung.

Meine Via-Alpina-Erfahrung: Mit Hund durch die Schweiz

Im August habe ich mir einen kleinen Traum erfüllt. Ich bin auf der Via Alpina durch die Schweiz gewandert, gemeinsam mit meinem Hund Ralfi. Insgesamt wurden es 225 Kilometer und rund 14.400 Höhenmeter. Manche Tagesetappen sind sehr lang bemessen und mit Hund an einem Tag nicht zu schaffen. Diese passt man entweder an oder kürzt sie mit Bus oder Seilbahn ab. Was uns aber am meisten gefordert hat: die krasse Hitze, die selbst auf über 2000 Metern gnadenlos auf uns niederbrannte.

Einfache Wege auf der Via Alpina in der Schweiz
Die Wege waren größtenteils sehr angenehm.

Was ist die Via Alpina?

Die Via Alpina ist eine Weitwanderroute, die sich über rund 2000 Kilometer entlang des Alpenhauptkamms von Triest bis nach Monaco zieht. Der Schweizer Abschnitt verläuft auf dem Nationalweg Nummer 1 und führt durch sieben Kantone. Er beginnt in der Ostschweiz, nahe Vaduz in Liechtenstein, und endet ganz im Westen am Genfersee in Montreux. Auf den rund 390 Kilometern liegen etwa 23.000 Höhenmeter und insgesamt 14 Alpenpässe vor einem.

Wandern mit Hund: auf der Schweizer Via Alpina warten viel Treppen auf uns.
Steiles Gelände war teils mit Stufen befestigt.

Wie gut geht die Via Alpina in der Schweiz mit Hund?

Ich war beeindruckt, wie gut die Via Alpina in der Schweiz mit Hund zu wandern ist. Die Wege führen durch eine atemberaubende Bergwelt und sind dabei überraschend gut machbar. Die Schweizer verstehen es also nicht nur, beeindruckende Brücken zu bauen und ein nahezu perfektes Bahnnetz zu schaffen, sondern auch Wanderwege so anzulegen, dass man als Wanderin und Wanderer die besten Linien durch die Berge findet. Viele dieser Wege folgen alten Alpenpässen, die einst für den Waren- und Personentransport genutzt wurden. Man läuft also nicht nur auf schönen Wanderpfaden, sondern auf Wegen, die eine lange Geschichte haben und sich über Generationen bewährt haben.

Ralfi posiert vor Eiger, Mönch und Jungfrau
Ralfi posiert vor Eiger, Mönch und Jungfrau.

Via Alpina in der Schweiz: Perfekt mit Hund

Die meisten Abschnitte sind als T2 klassifiziert, also angenehme Wanderwege auf der Wanderskala des Schweizer Alpenclubs. Einige Stellen waren T3, also etwas anspruchsvoller, bestanden aber oft nur aus Holztreppen, die steile Schuttkare überbrücken, teils mit Seilen als Geländer. Für uns waren diese Passagen gut machbar. Natürlich hängt das auch vom Wetter ab. Bei starkem Regen sollte man in den steilen Abschnitten vorsichtig sein oder sie besser sogar meiden, da sich Muren lösen können.

Abendessen mit Eiger-Blick auf der Via Alpina
Eiger-Blick: Beste Aussichten beim Abendessen

Weniger Wildnis, sehr gute Infrastruktur

Für Ralfi waren die Wege sehr gut geeignet. Besonders praktisch ist die Dichte an Wasserquellen. Gerade bei hohen Temperaturen waren sie ein echter Segen. Auf der Via Alpina in der Schweiz geht es ständig auf und ab, weil man immer wieder Pässe überquert. Das macht Spaß und man erschließt sich fast jeden Tag neue Ausblicke. Ein weiterer Vorteil ist das hervorragende Schweizer Öffentliche Verkehrsnetz. Postbusse fahren in fast jedes Tal und mit der Bahn erreicht man fast jeden Ort, was sehr praktisch ist.

Andererseits erlebt man kaum noch Flecken, die völlig von der Außenwelt abgeschnitten sind. Wer echte Wildnis sucht, findet auf der Schweizer Via Alpina eher begrenzte Optionen, besonders wenn man nicht zeltet. Wir haben in Hütten am Berg und in Unterkünften im Tal übernachtet.

Kühe auf der Via Alpina
Kühe haben wir fast jeden Tag auf der Via Alpina getroffen.

Weidetiere: Herausforderung Mutterkühe

Eine besondere Herausforderung auf der Via Alpina in der Schweiz waren die vielen Mutterkuhherden. Fast jeden Tag trafen wir welche, und jedes Mal musste ich neu überlegen, wie wir uns verhalten. Wie reagieren die Kühe auf uns? Können wir die Herde in einem großen Bogen umgehen? Oder sollten wir gar wieder umdrehen und einen neuen Weg finden? Selbst junge Kühe können überraschend forsch sein. Einige Male haben sie uns über die Weide gejagt. Zum Glück blieb Ralfi ruhig, was die Situationen deutlich entspannter machte. Mit jeder Begegnung habe ich viel über das Verhalten der Tiere gelernt und nach einigen Tagen entwickelt man ein gutes Gefühl, wie man sich sicher bewegt.

Via Alpina mit Hund: Montreux
Endlich ist der Genfer See in Sicht: Ende der Via Alpina in der Schweiz.

Fazit zur Via Alpina in der Schweiz mit Hund

Alles in allem war die Wanderung unglaublich schön, mit atemberaubenden Panoramen. Für Ralfi und mich war sie vielleicht etwas zu einfach und wenig wild, denn wir mögen gerne die eine oder andere Herausforderung im Gelände. Trotzdem würde ich die Via Alpina in der Schweiz definitiv als Wanderung mit Hund empfehlen. Die Wege sind gut begehbar, die Infrastruktur hervorragend und die Natur beeindruckend.

Mehr erfahren? Reportage in der Süddeutschen Zeitung

Übrigens habe ich auch schon eine Reportage über unsere Via Alpina durch die Schweiz geschrieben, erschienen in der Süddeutschen Zeitung. Schau gern mal rein, ist aber SZ Plus.