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Wandern mit Hund und Kühe – der richtige Umgang mit Weidetieren auf Almen

Nadine Regel
Nadine Regel

Begegnungen zwischen Hunden und Weidetieren wie Kühen, Eseln oder Pferden können schnell heikel werden. Vor allem Kühe sehen Hunde oft als Bedrohung – besonders wenn Mutterkühe mit ihren Kälbern in der Herde sind. Ich gebe dir wichtige Tipps, wie du dich mit deinem Hund auf Almen und Weiden richtig verhältst.

Aufgepasst: Hund und Weidetiere wie Kühe, Esel und Pferde

Mit Weidevieh sollte man immer rechnen. Wer in der Nähe einer Alm unterwegs ist, trifft sehr wahrscheinlich auch auf Kühe, und das ist ja auch gut so. Wer kann sich schon unsere Alpenlandschaft ohne Alm, Kühe und Kaiserschmarren vorstellen? Wichtig ist ein respektvoller Umgang miteinander, damit diese herrliche Kulturlandschaft erhalten bleibt.

Vor allem Mutterkühe haben einen ausgeprägten Schutzinstinkt und können für Wanderinnen und Wanderer mit Hund gefährlich werden. Hunde sind schließlich direkte Nachfahren von Wölfen, und für Kühe bedeutet das potenzielle Gefahr für ihre Kälber.

Hunde auf Almen an die Leine!

Wer auf Nummer sicher gehen will, ruft vorher bei der Alm an oder informiert sich beim örtlichen Tourismusverband, ob Mutterkühe auf der Weide sind. Die Gefahr ist real. Erst kürzlich gab es wieder eine tödliche Kuhattacke. Jeder und jede kann durch umsichtiges Verhalten dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden.

Ein wichtiger Tipp: Haltet den Hund an der Leine. So schützt ihr Weide- und Wildtiere, verunsichert keine anderen Menschen und verringert Risiken wie vom Hund ausgelösten Steinschlag. Auch für den Hund selbst ist es sicherer, vor allem in schwierigem Gelände angeleint zu sein.

Grundsätzliche Tipps zum Umgang mit Mutterkühen und Jungvieh

  • Auf befestigten Wegen bleiben.
  • Den Hund an die kurze Leine nehmen und an der kuhabgewandten Seite führen.
  • Aggressives Verhalten/Bellen unterbinden.
  • Hunde vorab an Kühe gewöhnen, also mal an Weiden stehen bleiben und den Hund die Nähe der Tiere aushalten lassen.
  • Wenn nötig und möglich, Kühe in großem Bogen umgehen.
  • Wenn die Kühe liegen, wiederkäuen und einen nicht beachten, droht weniger Gefahr. Trotzdem vorsichtig sein!
  • Weidesaison ist in der Regel von Mitte Mai bis Mitte September.
  • Mutterkühe verteidigen ihre Kälbchen, für sie bedeutet ein Hund Gefahr, weil sie ihn mit Wölfen in Verbindung bringen. Milchkühe sind eher an den Menschen gewöhnt und tendenziell entspannter. Jungtiere sind neugierig und auch mit Vorsicht zu genießen.
  • Kühe haben eingeschränktes Sichtfeld und sind deswegen schreckhaft. Frühzeitig zu erkennen geben. Kuh nicht den Rücken zuwenden.
  • Kühe nicht mit dem Blick fixieren, Verhalten aber im Blick behalten. Auf Drohgebärden wie das Senken des Kopfes, Scharren, Brüllen oder Schnauben achten.
  • Falls der Weg über eine Weide führt und keinerlei Ausweichmöglichkeit bestehen, im Zweifel umkehren oder eine andere Route wählen.
  • Wenn Kühe aggressiv reagieren und sich einem nähern, den Hund ableinen bzw. ganz akut den Hund ableinen, damit der Hund sich eigenständig in Sicherheit bringen kann. Das lenkt auch die Aufmerksamkeit vom Menschen weg.

 

Wer diese Tipps beherzigt, kann die Zeit mit Hund in den Bergen sehr genießen. Also schön aufpassen und viel Spaß!