Sonntag, den 30.06.2024: Wer viel mit dem Hund draußen unterwegs ist, sollte sich mit dem Thema Erste Hilfe am Hund unbedingt auseinandergesetzt haben. Aber auch so kann es über Leben und Tod entscheiden, ob du zum Beispiel die Vitalwerte deines Hundes bestimmen kannst. In meinem Blogbeitrag fasse ich paar wichtige Fakten zusammen.
Erste-Hunde-Hilfe
Was tun, wenn der Hund sich bei einer Wanderung an der Pfote verletzt hat, apathisch wirkt oder nicht mehr ansprechbar ist? Ob beim eigenen oder fremden Hund, in jedem Fall geht der Selbstschutz erst mal vor. Denn Hunde können unter Schmerzen aggressiv reagieren, auch wenn er im normalen Umgang lammfromm ist. Deswegen gehört in jeden rucksack und jedes Erste-Hilfe-Set entweder ein Maulkorb oder eine Maulschlinge, damit man den Hund absichern kann.
Je nach Unfallszenario checkt man die Vitalwerte. Um sie abgleichen zu können, gehört ein Zettel mit den Normalwerten des Hundes ins Erste-Hilfe-Set. Dazu zählen Herzfrequenz, Temperatur (zw. 37,5 und 39 °C), Atmung (10 bis 40 Atemzüge/Minute) und Farbe der Mund- und Augenschleimhaut (feucht, glatt, glänzend, rosa). Ab einer Temperatur (rektal messen) von 40 Grad liegt Fieber vor. Den Puls des Hundes misst man mit Mittel- und Zeigefinger an der Oberschenkelarterie der Beininnenseite (großer Hund: 70 bis 100 Herzschläge, kleiner Hund: 100 bis 120 Herzschläge).
ABC-Maßnahmen: Atmet der Hund noch, dann in stabile Seitenlage bringen, eventuell Erbrochenes entfernen, Hund wärmen, Rettung alarmieren oder selbst abtransportieren. Ist der Hund bewusstlos, startet man mit der Wiederbelebung. Bei großen Hunden dann zwei Mal in die Nasenlöcher pusten (Schnauze zuhalten), zehn Mal mit der Hand (kleiner Hund: zwei Finger) auf den Brustkorb drücken. Für mindestens zehn Minuten wiederholen. Um für den Notfall gut gewappnet zu sein, empfehle ich die Teilnahme an einem speziellen Erste-Hilfe-Kurs mit Hund.
Ratsam ist zudem eine Hundeversicherung, entweder nur für OP oder eine komplette Absicherung. Ich habe eine komplette Krankenversicherung für meinen Hund. Die Kosten sind so krass in die Höhe geschnellt und ich will niemals an der Gesundheit meines Hundes sparen müssen, weil die Kosten explodieren. Denn auch chronische Erkrankungen können ganz schön ins Geld gehen. Absolutes Minimum ist meines Erachtens aber eine OP-Versicherung, die aber meist nur in den Fällen greift, in denen der Hund tatsächlich aufgeschnitten werden muss.
Tipps für Ausrüstung für unterwegs
PFOTENSCHUTZ
Nicht nur als Schutz vor messerscharfem Fels, Gletschereis oder heißem Asphalt: Pfotenschuhe helfen auch bei akuten Verletzungen der Ballen bis zur nächsten Hütte. Vor der Tour ausprobieren! Tipp: Protector Bootie, Non- Stop Dogwear (30,95 Euro).
ERSTE-HILFE-SET
Die Basics sind Mullbinde, Druckverband, Verbandtuch, Fixierpflaster, Schere, Zeckenzange (trotzdem unbedingt eine Prophylaxe mit Öl oder Tabletten), Trage, Handschuhe, Salbe für Insektenstich, Kreppverband, Alkoholpad, Rettungsdecke. Medikamente immer mit dem Tierarzt abstimmen.
ABTRANSPORT
Der Hund verletzt sich an der Pfote und kann nicht weitergehen? Dann eignet sich das Fido-Pro-Airlift-Rettungsgeschirr (119,99 Euro, erhältlich über kletterbude.de). Bei Verletzungen der Wirbelsäule eine Trage aus T-Shirt/Jacke und Stöcken selbst bauen.
Für mehr Ausrüstungstipp werft gerne einen Blick in meinen Blog-Beitrag zur Ausrüstung auf der Alpenüberquerung. Für allgemeine Wandertipps schaut doch hier rein: Wandern mit Hund: Meine Tipps.